Vater & Sohn im Maghreb

»Das Grün und das Rot in der Flagge sind islamische Farben, das Pentagramm mit den fünf Zacken steht - laut unserem Reiseführer - für die fünf islamischen Säulen.
Kurz etwas Geschichte: Marokko stand im 20. Jahrhundert zeitweise unter französischem und spanischem Protektorat. Seit 1956 ist es wieder unabhängig und gemäß der Verfassung, eine konstitutionelle Monarchie mit einem gewählten Parlament. Trotz leichter Fortschritte bei den Menschen- und Bürgerrechten während der 2010er Jahre regiert der König das Land weiterhin teilweise autoritär, obwohl das Land politisch stabiler ist als viele seiner Nachbarn.« (Wikipedia)
Marokko ist ein Maghreb-Staat und die Bevölkerung besteht zum großen Teil aus Berbern. Und wir, Vater und Sohn, machen uns jetzt auf, das Land zu erkunden!


Vor dem Hotel wartet ein - nicht gerade bequemer - Bus auf uns.















Die Moschee ist in mehreren Stockwerken gebaut. Unter den Betsälen befinden sich die Waschräume, darunter eine Tiefgarage.



„Ich wünsche, dass Casablanca ein großes schönes Bauwerk erhält, auf das (die Stadt) bis zum Ende der Zeiten stolz sein kann... Ich will, dass dieses Bauwerk auf dem Wasser erbaut wird, denn Gottes Thron erhebt sich auf dem Wasser. Die Gläubigen, die dorthin gehen um zu beten, stehen auf festem Grund und können dort Gottes Himmel und Meer betrachten.“
(Hassan II.)
Anschließend fahren wir eine kleine Schleife durch die Stadt und werden vom Leuchtturm »El Hank« aus Casablanca verabschiedet.


Einmal legen wir noch einen Stopp in Casablanca ein: an einer katholischen Kirche!
Die Pfarrkirche wurde nach der Planung von Achille Dangleterre und Gaston Zimmer von 1954 bis 1956 erbaut. Sie steht am Rond-Point d’Europe in Casablanca.
Die Anordnung der Kirche entspricht einer nach Westen orientierten Basilika. Das herausragendste äußere Merkmal der Kirche ist eine massive Betonhaube, ausgebildet als Zelt mit gestreckten und schrägen Wänden, die die Türöffnungen der Kirche überragt. An ihrer höchsten Stelle ist ein kleines Kruzifix befestigt. Das Gebäude ist 60 Meter lang, 26 Meter breit und 26 Meter hoch. Auf jeder Seite stehen 24 Fensterbänder von 17 Metern Höhe, um das Betongewölbe zu stützen, und nehmen Glasmalerei auf.
(aus Wikipedia)
Die 800 Quadratmeter umfassenden Buntglasfenster stammen von dem Glaskünstler Gabriel Loire aus Chartres, der auch die Glasfenster der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin fertigte. Durch die Fenster fallen die farbigen Lichtstrahlen in einen offenen und luftigen Innenraum.




An der Mündung des Bou Regreg in den Atlantik liegen die Schwesterstädte Rabat und Salé (zusammen 1,7 Einwohner). Rabat ist seit 1912 Hauptstadt, Fes und Marrakesch konkurrierten früher um dieses Privileg. In Rabat besuchen wir die Medina (Altstadt) mit der "Kasbah des Oudayas" (Kasbah = Burg oder auch Altstadtviertel arabischer Städte).





Wir marschieren durch die Kasbah bis zur Burg am Fluss.




Hier an der Mündung des Bou Regreg schauen wir rechts auf Rabat und links auf Salé.
In der Mitte sehen wir den Mohamed-VI.-Turm von Rafael de la Hoz & Hakim Benjelloun. Er hat 55 Stockwerke und ist 250 Meter hoch, vermutlich das höchste Gebäude Afrikas. Die obersten 5 Stockwerke sind dem König vorbehalten. Der Bau sieht aus wie eine Rakete auf der Startrampe. Oben befindet sich eine Aussichtsterrasse.
Zum Ausgang hin stoßen wir auf einen kleinen Park: den „Andalusische Garten“. Er wurde in der französischen Kolonialzeit angelegt.





Wir fahren weiter zum Mausoleum Mohamed V. und kommen an den Hassan-Turm (oben), das bauliche Wahrzeichen Rabats. Er sollte eigentlich das Minarett einer sehr großen Moschee werden. Das wollte jedenfalls der Almohadensultan Yacoub El Mansour, der 1190 mit dem Bau begann.
El Mansours Tod (1199) und die Verlegung der Almohadenresidenz nach Marrakesch verhinderten die Vollendung des gigantischen Bauprojekts. Das Erdbeben von 1755 zerstörte einen großen Teil der schon fertiggestellten Anlagen. Heute sind noch Reste der 424 Säulen und 16 Tore zu sehen, und natürlich der Turm.


Hierunter eine »Abstammungsliste« eines königlichen Geschlechts.


Dem Hassanturm gegenüber, am anderen Ende der Moscheeruine, wurde 1961-67 die Grabstätte König Mohameds V errichtet. Mohammed V. wurde 1909 in Fès geboren. Er folgte seinem Vater Mulai Yusuf (reg. 1913–1927) am 18. November 1927 auf den Alawiden-Thron. Er starb am am 26. Februar 1961.
(Links sehen Sie die Kuppel des Mausoleums)
Der 160 x 50 m messende Komplex besteht aus dem Mausoleum, einer Moschee und einem kleinen Museum mit Andenken aus dem Leben des Königs. Auch der 1984 verstorbene Bruder von Hassan II., Prinz Moulay Abdallah, ist hier bestattet, ebenso Hassan II.














Wir fahren weiter in den Norden und kommen am Abend nach Chefchaouen im Rif-Gebirge. Hier erwartet uns eine Ferienanlage, ein Zimmer und gutes Essen!






Chefchaouen liegt oberhalb des Flusses Laou im nordwestlichen Rif-Gebirge in einer Höhe von etwa 560 bis 600 m. Die Bewohner der Stadt sind ganz überwiegend Berber; darunter befinden sich auch zahlreiche Nachfahren der im 15. und 16. Jahrhundert aus Al-Andalus zurückgekehrten Mauren.
Chefchaouen galt über Jahrhunderte als heilige Stadt, deren Betreten Ausländern unter Androhung der Todesstrafe versperrt war; dies hat dazu beigetragen, dass ihre mittelalterliche Architektur erhalten blieb.
Die gesamte Altstadt mit ihren reizvollen engen Gassen, kleinen Plätzen, blau- und weißgetünchten Häusern lädt zum Spazieren ein. Die blaue Farbe soll angeblich vor dem bösen Blick schützen. Die Bemalung wurde jedoch in den späten 1970er Jahren initiiert, um den Tourismus zu fördern. (aus Wikipedia)













Über die fruchtbare Rharb-Ebene erreichen wir das antike Freilichtmuseum Volubilis mit ausgegrabenen Ruinen der Römer. Es ist eine der bedeutendsten Ruinenstätten hier in Nordafrika. Es liegt landschaftlich sehr schön und besitzt, neben den Ruinen, gut erhaltene Mosaiken. Besiedelt war der Platz bereits im Neolithikum (Übergang von Jäger- und Sammlerkulturen zu Hirten- und Bauernkulturen). In der Provinz Mauretania war die römische Garnison - neben Tingis (Tanger) - wichtigster Stützpunkt. Sie handelten mit Korn und Olivenöl, lieferten wilden Tiere wie Löwen und Geparden aus dem Gebirge nach Rom und erreichten großen Wohlstand. Mit dem Rückzug der Römer ab dem 3. Jahrhundert begann der Niedergang von Volubilis. Die Steine wurden für Neubauten genutzt und das schwere Erdbeben von 1755 tat ein Übriges.



Im »Haus der Venus« findet man die schönsten Mosaiken: Bacchus und die vier Jahreszeiten, ein Wagenrennen, Diana mit Nymphen und Entführung der Hylas.







Sehenswürdigkeiten:
- Basilika (Gerichtshalle)
- Vier Thermenanlagen
- Tempel des Saturn
- Kapitol
- Caracallabogen, Ehrenbogen und Eingangstor zur Stadt aus dem 3. Jahrhundert
- Mosaiken in den Villen, z. B. im sogenannten Orpheus-Haus
- Forum
- Getreidespeicher
- Ölpresse (rekonstruiert)
Meknès
Nun fahren wir nach Meknès! 750.000 Einwohner.
Zuerst steigen wir am Place El Hedim aus, besichtigen das mächtige vom Sultan erbaute Tor Bab el Mansour (unten) und gehen dann durch die Markthalle, was immer ein Erlebnis ist.
Meknès ist eine der vier Königsstädte! Der Name leitet sich vom Berberstamm der Meknassa ab.






Interessant war, dass wir zur Zeit des Ramadan unterwegs waren. Gläubige Muslime verzichten im heiligen Fastenmonats 30 Tage lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Speisen und Getränke sind erst nach Sonnenuntergang wieder erlaubt. Das bedeutete: unser Fahrer und unser Reiseführer durften tagsüber nicht essen und nicht trinken (für den Reiseführer war fast noch schwerer, nicht zu rauchen...).
So kehrten wir bei Sonnenuntergang - wie hier auf der Dachterasse in Meknès - stets in ein Lokal ein und die beiden verspeisen ein ausgiebiges Mahl! - Nun, Morgen ist Fastenbrechen.


Fès ist mit rund einer Million Einwohnern die drittgrößte Stadt Marokkos. Sie ist die älteste der vier Königsstädte des Landes (neben Marrakesch, Meknès und Rabat) und galt nach der Gründung der Qarawiyin-Universität als geistiges Zentrum des arabisch-islamischen Westens (Maghreb).
Fès liegt ca. 60 km (Fahrtstrecke) östlich von Meknès am Ostrand der fruchtbaren und teilweise bewässerten Sais-Ebene. Nach Süden führt die Nationalstraße 8 (route impériale), die alte Karawanenroute, am Westrand des Mittleren Atlas entlang nach Marrakesch.
(Wikipedia)
Wir fahren erst einmal nach oben zu einem Aussichtspunkt, um einen sehr schönen Blick über Fès zu haben. Im Bild unten kann man deutlich erkennen: oben ist die Altstadt, unten die Neustadt.

Wir besuchen den Raumausstatter (Töpferei) »Art Naji«. Hier werden viele Gegenstände aus Ton hergestellt, vor allem Mosaike.










Der Postdienst in Marokko wird von La Poste Maroc betrieben, die landesweit verschiedene Post- und Finanzdienstleistungen anbietet. Aber es gibt auch noch andere Botschafter ...




Die Moschee der Universität Karaouiyne wurde 859 von Fatima al-Fihri, Tochter des reichen Kaufmanns Mohammed Al-Fihri, gegründet. Sie hatte geschworen, ihr gesamtes Erbe für den Bau einer Moschee für ihre Gemeinde, die im frühen 9. Jahrhundert aus Kairouan (Tunesien) eingewandert waren, zu verwenden. Der Name der Hochschule bedeutet sinngemäß »Universität der Menschen aus Kairouan«.

(UNESCO)
















Die äußerlich unscheinbare, aus – an keiner Stelle sichtbaren – Ziegelsteinen gemauerte, Koranschule besteht aus mehreren Teilen: einem etwa 3 m² großen Vorraum, einem etwa 7 × 10 m messenden Innenhof mit zentraler Brunnenschale aus Marmor, einem angrenzenden ca. 5 × 6 m messenden Gebetsraum mit einer nach Osten (Mekka) weisenden Mihrab-Nische und einem Annexraum, in welchem sich die Wohn- und Schlafzellen der Koranschüler befinden.
(Wikipedia)





- WIRD FORTGESETZT -